Fährt die S-Bahn ins Filstal

Ob dies grundsätzlich möglich ist, soll durch eine Machbarkeitsstudie geklärt werden.
Den Antrag der Freien Wähler Regionalfraktion zum Haushalt 2022 „zu prüfen welche Maßnahmen getroffen werden können, um den ÖPNV auf der Schiene im Filstal zu verbessern“, hat die Regionalverwaltung aufgegriffen und in einen Vorschlag eingebunden, wonach durch eine Machbarkeitsstudie geprüft werden soll, wie mögliche Erweiterungen des vorhandenen S-Bahn-Netzes aussehen könnten.
Mit Beschluss des ÖPNV-Paktes 2025, neuen politischen Zielen bezüglich des Klimaschutzes und des ÖPNVs, der Taktverdichtung der S-Bahn auf einen durchgehenden 15-Minuten-Takt tagsüber sowie dem fortentwickelten S21 Fahrplan, haben sich seit den letzten Betrachtungen zu weiteren möglichen S-Bahn-Linienverlängern die Rahmenbedingung geändert.
Vor diesem Hintergrund hat der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart am
04. Mai 2022 beschlossen, erneut in die Prüfung einzusteigen, ob und wie S-Bahnlinien in Ergänzung der Metropolexpressverkehre über die vorhandenen Endpunkte hinaus verlängert werden können.
Zum gesamten Untersuchungsspektrum gehört auch die Linie S1 ins Filstal, bis zum Endpunkt Geislingen/Steige.
Hier gilt es innovative Lösungsansätze zu entwickeln, da die S1 ab Plochingen bereits abwechselnd in Richtung Kirchheim (Teck) und Nürtingen fährt und so bis dato keine Züge zur Weiterfahrt nach Geislingen (Steige) zu Verfügung stehen.
Ziel der einjährigen Untersuchung, die im Herbst 2022 vergeben werden soll ist es, den Bedarf bei den Fahrgästen und damit einhergehend den Mehrwert, der sich mit einer Verlängerung für sie bietet, zu ermitteln. Ebenso soll geprüft werden, wie viel CO2 im Individualverkehr durch die verlängerten Strecken eingespart werden kann. Mithilfe der Studie wird zusätzlich die Höhe der Kosten und der Bedarf an Fahrzeugen ermittelt. Ein hohes Augenmerk liegt außerdem darauf, das Netz stabil zu halten und Möglichkeiten aufzuzeigen, vorhandene Abläufe an den betroffenen Bahnhöfen zu optimieren und freie Kapazitäten zu identifizieren. Bei den vielversprechendsten Varianten werden im Anschluss Kosten und Nutzen gegenübergestellt.
Nachdem die meisten potenziellen Haltepunkte durch den ÖPNV-Pakt 2025 bereits heute schon durch die Metropolexpressverkehre (MEX) eine Anbindung zum Suttgarter Hauptbahnhof haben, soll die Untersuchung auf dem bestehenden MEX-Konzept des Landes aufsetzen, ohne dies zu verändern. Konkret bedeutet dies, dass die S-Bahn diese Fahrten ergänzen und so das Angebot auf einen 15-Minuten-Takt verdichten könnte.
Auf das Ergebnis der Machbarkeitsstudie darf man gespannt sein.

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